Matthias Egersdörfer
Auch wenn er bisweilen Mühe hat, zwischen der Wirklichkeit und der eigenen subjektiven Wahrnehmung zu unterscheiden, ist ihm doch bewusst, dass die Umgebung sein Verhalten durchschaut und dass es eigentlich gut wäre, freundlicher zu den Menschen zu sein. Etwas dafür zu tun, erscheint ihm jedoch unmöglich. Diese Spaltung seiner Persönlichkeit kommt insbesondere dann zum Vorschein, wenn es ihm unerwarteterweise dann doch gelingt, Alltagssituationen und sogar das Leben in seinem verhassten Hinterhof in regelrecht positiv-poetische Worte zu fassen. Schließlich schafft er es sogar, sein, den ganzen Abend über angekündigtes („Ich könnte schon viel weiter sein, wenn ich nicht ständig unterbrochen werden würde.“) Manifest für den perfekten Sonntag vorzutragen. Zumindest so, wie er ihn sich vorstellt. Schließlich hat man oft genug das Pech, vierzehn Donnerstage hintereinander zu erleben.