LaLeLu
Die Adventszeit scheint sich geradezu anzubieten, die eigentlich harmonische und friedvolle Absicht der weihnachtlichen Musik ins Gegenteil zu verkehren. Nicht ohne Grund spielen die Vier ihr Programm „Weihnachten mit LaLeLu“ seit 20 Jahren landauf, landab mit großem Erfolg in den Wochen vor Heiligabend. Natürlich wird es dabei häufiger verändert oder der Aktualität angepasst; bestens zu erleben beim Oratorium „Weihnachten in der Opposition“, in dem Szenen aus dem aktuellen Politikgeschehen trefflich mit klassischen Weihnachtsliedern verarbeitet werden. Die Vielseitigkeit im Unerwarteten ist mit Sicherheit eine der vielen Stärken von LaLeLu; auf stilistische Radikalitäten muss man sich schon einlassen. Wer sonst käme auf die Idee, Rolf Zuckowskis bekanntestes Kinderlied in die Weihnachtsmetzgerei zu verlegen und als Puppentheater zu inszenieren? Der Earth, Wind & Fire-Hit „September“ wird mal eben in den Dezember verlegt und im obligatorischen „Last Christmas“ wird das alljährliche Geschenke-Trauma verarbeitet. Was bei allem Unsinn und den ausgefeilten Texten nicht zu überhören ist, sind die herausragend geschulten Stimmen und der harmonische vierstimmige Gesang, der so selbstverständlich und sicher dargeboten wird, wie dies nur einem lange eingesungenen und gut funktionierenden Ensemble gelingen kann.